Dienstag, 28. April 2015

Und an der Geige ... Lola!


Seit einem halben Jahr lernt Lola nun Geige. Nachdem sie etwa anderthalb Jahre gebettelt hatte, "Lola auch Gagi piln". Aber immer nur zuschauen durfte, wenn Greta geigte. Weil ich unsicher war, ob sich der teuere Musikunterricht lohnt. Ob sie überhaupt mitmacht und dabei bleibt. Aber Lola hörte nicht auf zu betteln... Und seit September hat sie nun endlich selber Unterricht!


Eine Einzelstunde pro Woche. Und eine Stunde Gruppenunterricht. Zusammen mit anderen Geigenanfängern, zwischen 4 und 7 Jahren. Und Lola ist begeistert, macht sehr gut mit und - ich kann es nicht anders sagen - erstaunt mich immer wieder.


Sie lernt nach der Suzuki-Methode. Eine Methode, die von sich behauptet, dass die Kinder damit Geigen lernen würden wie die Muttersprache, einfach durch Nachahmung. Gut, dass kann ich nun nicht wirklich bestätigen, denn die Lehrer bringen den Kindern schon sehr viel explizit nahe und vertrauen nicht nur auf reine Imitation.

Aber die Methode geht sehr sehr kleinschrittig vor. Was Lola sehr entgegen kommt. Und alle Kinder lernen dasselbe zur gleichen Zeit, was unglaublich motiviert.


Hier macht Lola den Fuchs, die Haltung der Bogenhand.


Wie lange hat sie dafür gebraucht, die Finger so schön halten zu können! Am Anfang konnte sie die Finger nicht einzeln hoch strecken oder so ein schönes Loch zwischen Daumen und Mittelfinger machen... Monatelange Übung, immer wieder, ohne Druck, gemeinsam mit den anderen Kindern, die es auch nicht besser konnten... Jeden Tag ein kleines bisschen besser.


Geschafft!!!


Und hier die Bogenübungen. Die Kinder sollen Luftstriche machen! Der neue Rhythmus ist heute: Sonnenschein, Sonnenschein.


Die Kinder üben am Anfang ganz bestimmte Rhythmen, die zum besseren Erinnern sprachlich unterlegt sind. "Chiqui chiqui bam bam" war der erste Rhythmus. Den haben sie etwa ein halbes Jahr lang als einzigen Rhythmus geübt. Erst in der Luft, dann auf der Geige, auf der E-Seite, dann auf der A-Seite. Erst dann kam der nächste Rhythmus: "Komm Mama, Komm Papa" und "Zähne Putzen, Zähne Putzen" ...


Und nach jedem Lied gibt es großen Elternapplaus und natürlich die obligatorische Verbeugung. Lola mit ihrem Hang zum Bühnenstar kommt also voll auf ihre Kosten! 


Immer wieder bin ich erstaunt, wie diszipliniert sie in der Gruppe ist. Ganz ruhig wartet, wenn andere vorspielen. Eigentlich kaum aus der Reihe tanzt, was sie sonst (zumindest zu Hause) fast immer tut. Hier ist sie ganz ernst bei der Sache, sehr lange konzentriert und macht (weitestgehend), was der Lehrer sagt.


Allerdings läuft es besonders gut, seit einige Kinder, die schon deutlich besser spielen konnten, in die nächst 'bessere' Gruppe gewechselt sind. Als die Anforderungen nämlich etwas über ihren Fähigkeiten lagen, war sie oft nämlich so frustriert, dass sie gar nicht mehr mitgemacht hat und nur noch auf dem Boden lag.


Jetzt, wo sie gut mitkommt, ist sie hoch motiviert und hat eine wirklich erstaunlich gute Anstrengungsbereitschaft! Es erstaunt mich immer wieder, was sie lernen kann, wenn man sie genau da abholt, wo sie steht... Wenn sie nicht über- aber auch nicht unterfordert ist.


Hier üben sie sogar die verschiedenen Notenwerte.


'Halbe Note', schreien die Knirpse ...


... und machen für jeden Notenwert eine Gebärde und sagen eine Silbe dazu. Hier macht Lola die Gebärde für die 'halbe Note' und sagt dazu 'Ta-o'. 


Dann "lesen" und gebärden die Kinder sogar eine ganze Abfolge von Noten. "Ta-o ta titi ta titi ta-o ta"wäre das bei den folgenden Noten... Auch das kommt Lola als visueller Lernerin auf verschiedenen Kanälen wunderbar entgegen!

Ich bin schon sehr gespannt, wie es weiter geht! Und auch wie das kommende Wochenende wird, da fahren wir nämlich alle zusammen zum Suzuki-Workshop nach Weimar! Und Lola macht bei der "Pre-Twinkle" Gruppe mit, also bei den Kindern, die noch nicht 'Twinkle, twinkle, little star" spielen können, die Einstiegs-Hymne der Suzuki-Kinder. Wenn mir vor einem Jahr jemand gesagt hätte, dass Lola da in diesem Jahr mitmachen würde, ich hätte es nicht geglaubt!

Montag, 27. April 2015

Allein der Glaube...

Sechs Monate ist es nun her, dass ich den Schritt gegangen bin. Raus aus der Sicherheit, hinein in die Freiheit. Ein Raum von Möglichkeiten vor mir ... Habe meinen Job an der Uni aufgehört.

Habe mich getraut, etwas zu tun, wovor ich immer größte Angst hatte. Um zu sehen, dass es gar nicht so weh tut, wie ich immer befürchtet habe. Dass ich überlebe. Dass ich die Unsicherheit ertragen kann. Wie sagt Maxim immer? Das ist die größte Herausforderung. Sicherheit aufgeben und die Unsicherheit ertragen. Nicht immer zu wissen, wie es weiter geht. Wie ich mein Geld verdienen werde. Wie und wo ich leben werde. Aber erst dann öffnen sich plötzlich Türen...

Noch warte ich auf die sich öffnenden Türen. Noch bin ich so oft in meinem alten Muster drin. Suche nach klaren Aufgaben, die mein Chef mir gibt. Suche nach Anweisungen, nach Pflichten. Weil ich es so gewohnt war, immer eine Aufgabe zu bekommen und die dann gut und gewissenhaft auszuführen. Weil mir das Sicherheit gibt und Bestätigung, auch vom Chef. Ein anerkennendes Lächeln, das Wohlwollen der Kollegen ...

Jetzt bin ich auf mich gestellt. Habe alle Möglichkeiten, kann endlich die Bücher schreiben, die ich möchte, die ich schon lange schreiben wollte. Kann Lesungen geben, Seminare halten, Workshops. Kann mich neu erfinden.

Aber - weil es eben immer auch andere, noch bessere Möglichkeiten gibt - zögere ich, zweifle, ob das andere Projekt nicht doch wichtiger wäre. Versuche zu optimieren, die wirklich beste Wahl zu treffen, wäge ab, überlege noch einmal, mache die x-te Mindmap zu meinen verschiedenen Wochen, Monats- und Jahreszielen. Besuche ein Workshop zum Selbstmanagement, wo ich lerne, mithilfe welcher "7 habits" ich garantiert zum großen Erfolg durchstarte. Wenn ich regelmässig mich darüber besinne, was wirklich wichtig ist, mir Zeit für mich nehme und mich ganz fest auf Erfolg fokussiere und dann gezielt loslasse! Dann kommt er auch.

Ich muss mir immer nur sagen:

Ich bin voller Liebe.
Ich bin voller Dankbarkeit.
Ich folge meiner Leidenschaft.
Ich folge meinem Herzen.

Dann spüre ich gleich, wie es mich warm durchströmt, und ich zu allem fähig bin. Dass ich strahle und sofort loslegen kann. Meine Ziele im Flug erreiche ... In Nullkommanix eine echte Erfolgsgeschichte schreibe. Meine Bestseller sich auf den Büchertischen stapeln. Weil ich endlich nur noch meiner Leidenschaft folge, loslasse und das Leben mich plötzlich mit Geschenken überhäuft. Weil es alles in Hülle gibt im Universum. Und wir nur vertrauen müssen.

Doch dann kriecht wieder so eine kleine feine Stimme in mich, oder spricht zum x-ten Male viel zu laut, dass das alles Humbug ist und ich mir lieber einen sicheren Job suchen sollte und diese verrückten Ideen von Erfolg und Leidenschaft nur Leiden schaffen. Ich lieber weiter in meinen geebneten Strukturen leben sollte, gut für meine Kinder sorgen, glücklich sein in unserer schönen Wohnung und mein Leben geniessen mit dem, was ich habe. Dankbar sein für alles. Und mein Bestes geben. Da, wo ich gerade bin. Im Moment sein und den geniessen. Ach nein, aber ich muss ja auch noch für den sicheren Job sorgen, bei dem ich dann leider nicht in jedem Moment so glücklich sein werde, aber verdammt noch einmal, jede Situation und jede Herausforderung ist doch wertvoll!

Ach, wenn ich mich doch trauen würde, einfach meiner Leidenschaft zu folgen und an mich zu glauben und mich nicht immer von all den verschiedenen Kochrezepten zum Erfolg und meinem eigenen Optimierungswahn abbringen zu lassen. Dann könnte ich einfach meinem Gefühl folgen und die leckerste Suppe meines Lebens kochen, die ich mir gerade eben vorstellen kann.

Gretas Meinung dazu:

"Mama, ich finde du solltest Schriftstellerin werden. Das ist was besonderes.... Du kannst ja Kinderbücher schreiben. Da kann ich dir helfen, wenn du willst."

Fingerwerke







Donnerstag, 23. April 2015

Morgen Lesung in Köln!!!

Zur Erinnerung: Morgen gebe ich eine Lesung in Köln. Um 19 Uhr. Im wunderbaren Café "Wo-ist-Tom?"

Ich freu mich schon riesig. Und noch viel mehr, wenn der ein oder andere von Euch aus Köln und Umgebung auch kommt....



Wo ist Tom? | Zülpicher Straße 309 | 50937 Köln | 0221/1686 4477 |



Mittwoch, 22. April 2015

Samen säen








Samstag, 18. April 2015

Künstler am Werke
















Donnerstag, 16. April 2015

Was die Seele sagt...

Ich schlage das Buch von E. Fromm auf. "Die Seele des Menschen. Ihre Fähigkeit zum Guten und zum Bösen'. Und meine Augen finden diesen Abschnitt (S. 43 f.):

"Die produktive Orientierung ist die volle Entfaltung der Biophilie. Wer das Leben liebt, fühlt sich vom Lebens- und Wachstumsprozess in allen Bereichen angezogen. Er will lieber neu schaffen als bewahren. Er vermag zu staunen und erlebt lieber etwas Neues, als dass er in der Bestätigung des Altgewohnten Sicherheit sucht. Das Abenteuer zu leben ist ihm mehr wert als Sicherheit.

 (...)

Die biophile Ethik hat ihr eigenes Prinzip des Guten und Bösen. Gut ist was dem Leben dient; böse ist alles, was dem Tod dient. Gut ist 'die Ehrfurcht vor dem Leben', alles was dem Leben, dem Wachstum, der Entfaltung dient. Böse ist alles, was das Leben erstickt, es einengt und in Stücke zerlegt. Freude ist Tugend, und Traurigkeit ist Sünde. Und es entspricht dem Standpunkt der biophilen Ethik, wenn die Bibel als Hauptsünde der Hebräer erwähnt: "Weil Du dem Herrn, deinem Gott, nicht gedient hast aus Freude und Dankbarkeit dafür, dass alles in Fülle da war."(Dtv 28,47).

(...)

Das biophile Gewissen wird vom Leben und von der Freude motiviert: Ziel seiner moralischen Bemühungen ist es, die lebensbejahende Seite im Menschen zu stärken. Aus diesem Grund verweilt der biophile Mensch nicht bei seinen Gewissensbissen und Schuldgefühlen, die letzten Endes nur Aspekte des Selbsthasses und der Traurigkeit sind. Er wendet sich schnell dem Leben zu und versucht, Gutes zu tun."

Mittwoch, 15. April 2015

Was am Ende bleibt...









Mein Freund Milan!

 


Unsere Kinder sind unsere Meditation