Dienstag, 9. September 2008

Spielplatzbekanntschaften

Eigentlich fand ich Spielplätze immer äusserst langweilig bis nervig. Wobei die Kinder eigentlich meist weniger das Problem sind, als die Menge an Erwachsenen, die dazwischen rum stehen, hocken, buddeln, backen, graben, Anweisungen erteilen, fremde Kinder zurechtweisen, das rechtmässige Eigentum der eigenen Kinder verteidigen, ...

Nun habe ich aber einen sehr schönen kleineren Spielplatz entdeckt, wo die Eltern natürlich nicht weniger um das Glück ihrer Kinder bemüht sind, wo es aber direkt neben der Buddelfläche eine schöne grüne Wiese gibt. Da kann ich dann unsere tolle Picknickdecke ausbreiten und Lola mit ihrem Spielzeugpark darauflegen - und mir die überfüllte Buddelfläche aus einiger Entfernung anschauen.


Lange bleiben wir aber selten alleine, denn immer wieder kommen Kinder zu uns, um mit Lola's Spielsachen zu spielen oder sich um Lola zu kümmern, sie zu küssen, zu halten, zu füttern, ihr zu trinken zu geben...


Und früher oder später gesellen sich dann auch meist die Eltern dazu, so dass ich mittlerweile schon eine ansehnliche Zahl an sogenannten 'Spielplatzbekanntschaften' habe. Und ich muss zugeben, dass ich mittlerweile so oft auf den Spielplatz gehe, um die Eltern wieder zu treffen. Bei einem netten Schwätzchen lässt es sich dann wunderbar in der warmen Septembersonne faulenzen und über das Leben im Allgemeinen und Besonderen erzählen.


Als ich noch nicht so häufig auf diesen Spielplatz ging, war mir oft unwohl, wenn ich kam und Lola auspackte. Irgendwie gucken die Leute halt schon immer komisch, wenn sie sich Lola ein bisschen genauer anschauen. Da gab's dann alles, vom ewigen anstarren, bis mitleidsvollen Lächeln über die Samariter, die mir beim Decke zusammen legen helfen wollten. Am Anfang fand ich das ganz schrecklich, zumal man ja nie genau weiss, was in den Köpfen der Leuten vor sich geht. Und denen geht es wahrscheinlich nicht anders. Mittlerweile habe ich aber mit fast allen schon mal das ein oder ander kurze Schwätzchen gehalten und Lola haben sie alle jetzt schon hundert mal gesehen, weswegen die Leute höchstens frendlich lächeln, wenn wir wieder auftauchen. Und wenn jemand wieder so komisch guckt, dann fällt es mir gar nicht mehr auf, weil ich längst in ein nettes Gespräch verwickelt bin.


Greta ist meist ausser Sichtweite, rast mit ein paar Jungs auf dem Laufrad den Hügel runter, macht Musik auf den Sandsieben oder kocht Hagebuttentee. Deswegen ist sie auch auf keinem der Fotos drauf.

Keine Kommentare: